Homöopathie in der digitalen Welt: Ruta und Kali-phosphoricum bei Bildschirmarbeit und Erschöpfung

Wie beeinflusst die digitale Welt, mit all der Bildschirmarbeit und dem ständigen Online-Sein, eigentlich die Auswahl homöopathischer Mittel? Genau das hat uns kürzlich jemand gefragt. Welche Auswirkungen hat die digitalisierte Welt auf die Auswahl des benötigten Arzneimittel?



Dass Nux-v heute häufiger benötigt wird als noch zu Hahnemanns Zeiten, jedenfalls für Frauen und Kinder, ist mittlerweile allgemein bekannt. Auch bei den Nosoden, die es ja zu Hahnemanns Zeiten noch gar nicht gab, ändert sich immer wieder mal was. Das haben wir an anderer Stelle in unserem Nosodenkursen ausführlich besprochen.

Bildschirmarbeit & Bildschirmzeit

Doch was ist mit der digitalen Welt, Bildschirmarbeit, manchmal 8 Stunden am Tag, und dann geht es abends weiter in den sozialen Medien.

Zwei Mittel scheinen uns da sehr auffällig zu sein (ohne Anspruch auf Vollständigkeit natürlich). 

Ruta für überanstrengte Augen

Von Ruta kennen wir die überanstrengten Augen, was vielleicht das Hervorstechendste ist in diesem Zusammenhang. Äußert sich u.a. mit Brennen und Rötung. In den AML liest man, dass es von Stickerei oder von feinmechanischen Arbeiten wie Uhrreparaturen kommt. Man kann das heute getrost auf Bildschirmarbeit übertragen.

Ruta hat auch diese Steifheit, langes Sitzen verschlechtert. Es hat Rückenschmerzen, vor allem auch Nackensteifheit, Schmerzen im Schultergürtel, ein lahmes Gefühl im Rücken.

Ruta ist < durch Anstrengung, es ist schnell erschöpft. 

Das passt alles wunderbar und wurde von uns auch schon öfter mal bei Beschwerden, die auf die sitzende Lebensweise mit viel Bildschirmarbeit zurückgeführt werden konnten, erfolgreich eingesetzt. Speziell für die Augen ist Ruta dann eine Wohltat.

Ruta und die Sehfähigkeit

Ich erinnere mich an eine Patientin, die völlig verzweifelt war: Ihr Optiker konnte einfach keine Brille finden, die ihre Beschwerden linderte. Nach unzähligen Nachbesserungen war sie überzeugt, dass er seine Arbeit nicht verstand. Doch es waren nicht die Brillen – es waren ihre Augen. Ein paar Gaben Ruta – und ihre Beschwerden verschwanden. Der Optiker durfte sich plötzlich wieder über Lob freuen.

Was die Rückenbeschwerden angeht, da geht es natürlich nicht ohne einen wirklichen Ausgleich auf Dauer. Man kann vielleicht die Spitze des Eisberges erstmal mit Ruta besänftigen. Unser Körper ist keine Büromaschine. Acht Stunden sitzen und auf einen Bildschirm starren? Ganz sicher keine artgerechte Haltung! Da muss für Ausgleich gesorgt werden.

Während Ruta sich besonders um die körperlichen Folgen der Bildschirmarbeit kümmert, wie Augen- und Rückenbeschwerden, schauen wir bei Kali phosphoricum auf die geistigen Auswirkungen.

Kalium phosphoricum und die Erschöpfung

Kali-ph ist so ein Mittel, das wir ebenfalls mit geistiger und körperlicher Erschöpfung in Zusammenhang bringen. Studenten und Studentinnen nehmen es häufig in Form von Schüßler Salz während stressiger Klausur- oder Examensphasen ein, um ihre Konzentration zu verbessern. Das mag unterstützend auch gute Dienste leisten.

In höherer Potenzierung ist es jedenfalls bekannt dafür, dass es angezeigt sein kann, wenn es schon zum Zusammenbruch gekommen ist. Wenn die geistige Erschöpfung sehr weit fortgeschritten ist, wenn man das Gefühl hat, nicht mehr denken zu können, wenn nichts mehr geht, aber man nicht zur Ruhe kommt. Daher sind Patient:innen im kali-ph-Zustand auch ihrer Erschöpfung so nervös und überempfindlich und durch schlechte Nachrichten leicht aus der Fassung zu bringen, auch wenn es gar nicht um sie selbst geht, sondern vielleicht wieder mal in den Nachrichten von einem neuen Krisenherd berichtet wird.

Kopfschmerzen

Körperlich stehen bei kali-ph nicht die Augen oder der Rücken im Fokus, sondern häufig treten Kopfschmerzen auf.

Früher wurde kali-ph bei “Neurasthenie” verordnet, was heute oft gleichbedeutend mit CSF, also chronischer Müdigkeit benutzt wird. Die Grenzen zum Burnout und zur Depression sind fließend. 

Man könnte sagen, kali-ph ist nicht ein Mittel speziell für die Folgen von (zu) viel Bildschirmarbeit, sondern für die Folgen einer geistigen Überbelastung, für die Folgen von zu viel Input in zu kurzer Zeit. Und da beißt sich die Katze in den Schwanz. Denn genau das kann bei zu viel Bildschirmarbeit passieren, wenn sie auf einem relativ hohen geistigen Niveau stattfindet. 

Das ist natürlich nicht die einzige Einsatzmöglichkeit. Auch bei anhaltender Schwäche z.B. nach Chemotherapie, Bestrahlung oder nach Operationen können wir an Kali-ph denken.

Welche Mittel hast du selbst schon bei digitalen Beschwerden eingesetzt? Oder hast du das Gefühl, dass dich die digitale Welt noch gar nicht beeinflusst? Schreib uns gern, wir sind gespannt auf deine Erfahrungen!


Die Herausforderungen der modernen Welt zeigen uns immer wieder, wie wichtig es ist, nicht nur Symptome zu behandeln, sondern das Gesamtbild zu betrachten – physisch, emotional und geistig.

Genau dafür bietet die inspirierende Homöopathie nach Tinus Smits einen neuen Blickwinkel. Diese Aufzeichnung verbindet klassische Homöopathie mit tiefgehenden Erkenntnissen über (moderne) Belastungen.

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