DNA (Desoxyribonukleinsäure) als homöopathische Arznei

Codierte DNA – ein neues homöopathisches Hoffnungsmittel?

Das Thema passt – vordergründig betrachtet – nicht so ganz zu unserer homöopathischen Sommerparty. Und doch nutzen viele von uns die Urlaubszeit, um sich endlich mit neuen Mitteln oder Ansätzen zu beschäftigen. So geht es uns gerade, und das möchten wir Euch natürlich nicht vorenthalten:

Ein Mittel mit Potenzial?

Der Hype um Streptokokkinum aus der C5-Verreibung nach Andreas Tilch ist noch nicht ganz abgeebbt, da macht bereits das nächste Mittel von sich reden: Codierte DNA/DNS – Desoxyribonukleinsäure.
Ewald Stöteler erwähnte es auf seinem letzten Seminar bei uns als mögliche Hilfe zur Kräftigung und „Systemreparatur“ – für eine erstaunlich breite Patientengruppe.

Was ist also dran an den vollmundigen Versprechungen, DNA könne ein Heilmittel für viele von uns sein?

Die Idee dahinter

DNA sitzt in den Zellkernen, ist also in Form von Nukleinproteinen überall im Körper vorhanden – und enthält die genetischen Informationen jedes Lebewesens.
Man kann sich also vorstellen, dass eine potenzierte Form homöopathisch wirkungsvoll sein könnte. Vor allem, wenn man bedenkt, dass sich die Codierung der DNA z. B. durch Alterungsprozesse oder andere Einflüsse verändern kann.

Bereits in den 1980er-Jahren wurde die potenzierte DNA von Othon André Julien geprüft und verordnet.

Julien und die „Reparatur“ geschwächter Systeme

Julien setzte DNA häufig als Kräftigungsmittel ein – besonders bei Erschöpfung, vorzeitiger Alterung und reduzierter Widerstandskraft.
Er berichtete davon, dass durch die Gabe von potenzierter DNA der Abbau von Proteinen in akuten pathologischen Zuständen verlangsamt oder aufgehalten werden könne. Gerade in Zeiten, in denen wir nach Mitteln gegen postinfektiöse Schwäche (z. B. Post-Covid) oder Impfreaktionen suchen, wirkt das natürlich besonders interessant.

Julien beobachtete unter anderem:

„Allgemeines Wohlbefinden, braucht weniger Mittagsschlaf, verlangt nach Arbeit (…), hat keine Lust herumzutrödeln.“
(Dr. med. Othon André Julien, Neuere homöopathische Arzneimittelbilder, Regensburg 1988, S. 62)

Er verordnete die Nukleinsäuren häufig als „Kräftigungsmittel“ und bei vorzeitiger Alterung.

Hinweise und Leitsymptome

Typische Hinweise für den Einsatz von DNA laut Julien:

– intellektuelle Schwerfälligkeit
– Konzentrationsstörungen
– plötzliche Erschöpfung
– psychisches Unwohlsein am Morgen
– Angstzustände ohne klare Ursache
– Mutlosigkeit und das Gefühl, alles sei sinnlos

Ich vermute, da erkennen sich 50 % von uns wieder – zumindest phasenweise. Und genau da liegt ja oft das Problem bei solchen Mittelbeschreibungen: Die Symptome sind unspezifisch, aber irgendwie doch vertraut.

Julien beschreibt jedoch auch sehr konkrete körperliche Symptome, die eine differenzierte Verschreibung ermöglichen sollen.

Ein zentrales Leitsymptom scheint dabei die Schlafstörung zu sein:
Schwierigkeiten beim Einschlafen, häufiges Erwachen, leichter und wenig erholsamer Schlaf.

Weitere Beschwerden betreffen häufig ältere Patient:innen oder Menschen mit Anzeichen vorzeitiger Alterung – etwa:

– unregelmäßige oder erschwerte Diurese
– verminderte Libido
– Kopfschmerzen schon nach geringem Alkoholkonsum
– Obstipation
– Sehstörungen
– Haarausfall
– Schulterschmerzen
– nächtliche Wadenkrämpfe
– periphere Kreislaufprobleme

Akut entzündliche Prozesse

Gleichzeitig finden sich Hinweise auf mögliche Anwendungen in akut entzündlichen Prozessen, z. B. bei:
– Splitterhalsschmerz morgens und abends
– rot entzündetem Rachen mit Fremdkörpergefühl links
– Schulterblattgelenkschmerz
– Rippenmuskelschmerzen
– Afterekzem

Das ist zugegebenermaßen noch nicht sehr differenziert – doch durchaus spannend.

DNA und Alzheimer?

Vielleicht ist DNA sogar ein Hoffnungsschimmer bei der Behandlung von frühen Alzheimer-Stadien – insbesondere bei jüngeren Betroffenen?
Dazu kann ich aktuell noch nichts Sicheres sagen, aber ich teste es gerade bei einzelnen Fällen und bin gespannt auf erste Ergebnisse.

Quellenlage und weitere Hinweise

Die Veröffentlichungen von Julien sind derzeit leider nur noch antiquarisch erhältlich.
In Robin Murphys Klinischer Materia Medica ist das Mittel jedoch beschrieben. Murphy nennt u. a. folgende klinische Indikationen:

„Abmagerung. Allergien. Amnesie. Down-Syndrom. Epilepsie. Ermüdung. Hyperthyreose. Krebs. Manisch-depressive Zustände. Neuralgie. Neurose. Schlaflosigkeit. Vorzeitige Senilität. Überempfindlichkeit.“
(Robin Murphy, Narayana Verlag, 4. Aufl. 2020, S. 717 f.)

Ein Mittel für die Zukunft?

Wir finden: DNA ist ein Mittel, das wir im Blick behalten sollten. Vielleicht hat Dr. Julien da tatsächlich einen kleinen homöopathischen Schatz gehoben. Und der darf nicht verloren gehen!

👉 Hast Du schon Erfahrung mit DNA? Wir freuen uns auf Deinen Austausch unter diesem Blogartikel.

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