Propolis - ein Allheilmittel aus der Natur!?
In den letzten Jahrzehnten tauchte immer wieder DAS Allheilmittel aus der Natur auf. Denk nur mal an den Hype um Aloe vera, Teebaumöl und viele andere nach. Alle samt tolle Produkte, aber natürlich haben die Einsatzgebiete ihre Grenzen.
Sollte es allerdings DAS Allheilmittel geben, dann ist es meiner Meinung nach Propolis ;-) Es wirkt gegen Bakterien, Viren, Pilze u.v.m..
Propolis (auch Kittharz, Vorwachs, Bienenharz, Bienenleim usw. genannt) ist die Bezeichnung für eine harzige, gummiartige und balsamische Substanz zäher Konsistenz, die von den Honigbienen gesammelt und im Bienenstock als Baumaterial verwendet wird.
Die Bienen gewinnen Propolis durch das Sammeln harziger Ausscheidungen bestimmter Knospen. Die harzigen Partikel legt die Biene in ihrem Pollenhöschen ab und transportieren diese zum Bienenstock. Der Transport im Pollenhöschen könnte ein Grund sein, warum Propolis neben zahlreichen anderen Substanzen auch 5% Blütenpollen enthält.
Tatsächlich benutzen die Bienen Propolis zum Verkitten der Risse und Spalten in ihrem Bienenstock und zur Befestigung von Waben. Neue Waben werden mit einer dünnen Schicht aus Propolis überzogen. Diesem „Propolisteppich“, dem man bereits vor der systematischen Untersuchung von Propolis antimikrobielle Eigenschaften zugeschrieben hatte, verdankt der Bienenstock seine Keimarmut.
Propolis wird im Bienenstock auch zu Konservierungszwecken eingesetzt. Verendet beispielsweise eine Maus im Bienenstock, wird diese mit Propolis einbalsamiert. Auf diese Weise wird eine Verseuchung des Bienenstocks mit Fäuliniserregern verhindert.
Die Geschichte von Propolis in der Medizin
Über die arzneiliche Verwendung von Propolis liegen zahlreiche Berichte vor. So sollen bereits die Inkas Propolis bei fieberhaften Infektionen verwendet haben. Als „chewing – sticks“ kauten die Indianer Nordamerikas Propolis, um Infektionen im Mund-Rachen-Raum zu bekämpfen. Doch auch als wirksame Antisepsis-Wundsalbe war Propolis bei den Indianern gebräuchlich.
In Ägypten wurde Propolis als Bestandteil der Balsamierungen zur Mumifizierung der Pharaonen verwendet.
Als Salbenbestandteil wird Propolis in Europa erstmalig in der ersten in Deutschland gedruckten Pharmakopoe, dem Dispensatorium Pharmacorum des Valerius Cordus im Jahre 1558 erwähnt.
In unserem Jahrhundert wurde Propolis -vorwiegend von osteuropäischen Wissenschaftlern- gründlich untersucht. Dabei wurden neben der Pharmakologie die Toxikologie und die klinische Anwendbarkeit von Propolis in verschiedensten Anwendungsgebieten erforscht. Bis heute sind die Bereiche der Infektionsprophylaxe, der Infektionsbekämpfung und Wundheilungsstörungen als die wichtigsten Propolis-Anwendungsgebiete erhalten geblieben. In zahlreichen Studien wurde die Wirksamkeit von Propolis untersucht. Dabei konnte Propolis ein breites Wirkungsspektrum zugeordnet werden.
Antibakterielle Wirkung
Die antibakterielle Potenz von Propolis ist an die Anwesenheit von Flavonoiden und aromatischen Säuren geknüpft. Es konnte gezeigt werden, dass Propolis auf eine Reihe von ( vornehmlich gram positiven ) Erregern bakterizid oder bakteriostatisch wirkt. Eine Untersuchung mit Propolisextrakt an Staphylococcus aureus (= verantwortlich für schwere Haut-, aber auch „innere“ Infektionen ) und vielen anderen pathogenen Keimen führte zur Hemmung der Keimvermehrung. Ein mit Pseudomonas aeruginosa ( = ein gefürchteter, auch mit Antibiotika oft nur schwer zu beherrschender Problemkeim) infiziertes Mäusegewebe heilte unter der Therapie mit Propolissalbe ab. In Kombination mit Penicillin und anderen Antibiotika wirkte Propolis synergistisch auf Stämme von Staphylokokken, Streptokokken und E.coli Bakterien, die man von Kindern mit chronischer Lungenentzündung isoliert hatte.
Antivirale Wirkung
Auch hier sind die Flavonoide das Wirkprinzip. Ferner wirken Zimtsäurederivate, Kaffeesäure, Luteolin und Quercetin antiviral. Es zeigte sich dabei eine vorzügliche Wirksamkeit von Propolis in Bezug auf viele tierpathogene Herpesviren.
Antimykotische Wirkung
Pinocimbrin, ein Propolisinhaltsstoff, zeigte sich gegenüber Sproßpilzen als wirksam. 60 Stämme von Hefepilzen, einer der häufigsten Erreger humaner Pilzerkrankungen ( Candidavaginitis; Mundsoor etc. ), erwiesen sich gegenüber einer ethanolischen Propolislösung als empfindlich. Auch war ein 70%iger Propolisethanolextrakt gegen Trichophyten und Micosporium canis wirksam. Ähnlich wie bei den Antibiotika kann Propolis mit chemisch definierten Antimykotika bei diversen Pilzerkrankungen synergistische Effekte entfalten. Außerdem wurde gezeigt, dass die Resistenzbildung von Pilzen mit Hilfe von Propolis verringert werden kann.
Antioxydative Wirkung
Die Fähigkeit zur Eliminatiom von Lipid-Peroxidradikalen wird ebenfalls den Flavonoiden zugeschrieben. Aus diesem Effekt lassen sich einige der Propoliswirkungen erklären. Dazu gehört beispielsweise die Hemmung des Tumorenwachstums bei Tieren oder die Regeneration von Knochengewebe.
Wundheilende Wirkung- Geweberegeneration
In Zellkulturen konnte unter Propoliseinwirkung eine Erhöhung der Zahl der Mitosen sowie eine Erhöhung der Zellzahl nachgewiesen werden. Knorpelgewebe regenerierte sich nach operativen Eingriffen mit Hilfe von Propolis schneller, was auch für die Ossifikation künstlicher Knochendefekte gilt.
Anästhesierende Wirkung
Als Wirkprinzip der anästhesierenden Wirkung von Propolis gelten die ätherischen Öle. Im Tierversuch läßt sich Kaninchenhornhaut mit 0,25%iger Propolislösung anästhesieren. Dabei ist die Wirkung 3x stärker als die des Cocains und 52 x stärker als die des Novocains. Propolisextrakte sollen sich auch zur Infiltrationsanästhesie der Haut eignen.
Immunmodulatorische Wirkung
Immunzellen reagieren äußerst empfindlich gegenüber den schädlichen Wirkungen freier Radikale. Flavonoide sind für ihre Radikalfängereigenschaften bekannt. Damit lässt sich möglicherweise die verbesserte Immunität des alternden Menschen unter Propolis erklären. Hinweise auf eine erhöhte Reagibilität des Immunsystems unter bei Gesunden fanden sich im Rahmen einer Arbeit , welche die Zytokrinsekretion während prophylaktischer Propoliseinnahme untersuchte.
Propolis eine Arznei mit unendlichen Möglichkeiten
Du merkst, es gibt eigentlich nichts, was Propolis nicht kann. Dir sind doch sicherlich auch zig Möglichkeiten es in Deiner Praxis einzusetzen beim Lesen eingefallen oder nicht?! Ich erspare es uns jetzt hier sämtliche Einsatzgebiete aufzuzählen. Vielleicht ist es noch interessant zu erwähnen, dass es Propolis in Form von Salben, Cremes, Tinkturen, Pulver, Spray, etc. gibt.
Ich arbeite in der Regel mit Propolissuspension: Propolistinktur Ethanol 20%ig (z.B. PZN 6863736, Bombastus Werke AG). Herstellung: 2ml Propolistinktur + 100ml Wasser davon dann z.B. 1-2xtgl. 2-10ml je nach Größe des zu behandelnden Organismus. Vorsicht bei der Herstellung, die Tinktur färbt extrem und lässt sich aus heller Kleidung oder Arbeitsflächen ggf. nicht mehr entfernen.