Haarausfall nach der Geburt
Postnataler Haarausfall ist ein “normaler” Prozess, der sich durch die hormonelle Umstellung erklären lässt. Der Östrogenspiegel, der während der Schwangerschaft hoch war, fällt jetzt ab.
Manchmal tut der Geburtsstress ein Übriges und die Haarfollikel treten (verfrüht) in die Ruhephase ein, um das Haar nach einigen Wochen ausfallen zu lassen.
Der Haarausfall trifft manche Frauen besonders hart, da sie sich während der Schwangerschaft über eine nie gekannte Haarpracht freuen konnten. Das liegt daran, dass durch den erhöhten Östrogenspiegel während der Schwangerschaft alles auf Wachstum programmiert war - und jetzt ganz plötzlich ist dieser Spaß vorbei.
Haare überleben ca. zwei bis sechs Jahre, sagt man. Dann fallen sie aus und an denselben Stellen wächst neues Haar nach. Bis zu hundert Haare täglich verliert man auf diese Weise - gleichmäßig über den Kopf verteilt. Und im ersten Jahr nach einer Geburt können das dann auch mal mehr sein.
Was kann man tun, um dem Prozess entgegenzuwirken?
Da es sich um einen physiologischen Prozess handelt, kann man zunächst nur sicherstellen, dass der Körper mit allen notwendigen Vitaminen, Mineralstoffen und essentiellen Aminosäuren versorgt wird.
Das heißt (wie sonst auch immer): Eiweiße, Obst, Gemüse, Fisch, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen, Vollkornprodukte, gesunde Fette.
Besonderes Augenmerk ist auf die Zufuhr von Calcium, Zink und Eisen zu richten.
Bei Eisenmangel trotz ausreichender Zufuhr durch das Essen oder durch Eisenpräparate empfehle ich Ferrum phosphoricum D12 (Schüßler Salz), einmal täglich 3-5 Tabletten, über einen Zeitraum von zwei bis vier Wochen. Ferrum-phosphoricum bewirkt, dass das zugeführte Eisen auch wirklich vom Körper aufgenommen werden kann.
Außerdem sollte die Haarpflege möglichst schonend sein, vom Shampoo bis zu Kamm und Bürste.
Ausreichend Schlaf ist immer wichtig. Die üblichen Verdächtigen halt für eine gesunde Lebensführung.
Welche Rolle spielt das Stillen?
Häufig wird das Stillen mit dem Haarausfall in Verbindung gebracht - zu Unrecht. Bei stillenden Frauen fällt der Östrogenspiegel langsamer ab. Daher setzt bei ihnen der Haarausfall eventuell später ein, manchmal sogar erst nach dem Abstillen. Und dann sieht es so aus, als sei das Stillen “schuld” am Haarausfall.
Stress, Kummer, Erschöpfung …
Diskutiert wird noch, ob Stress und Erschöpfung den Haarausfall begünstigen können. Das würde bedeuten, dass bestimmte Botenstoffe des Immunsystems eine Entzündung der Haarwurzeln auslösen. Infrage kommen dafür verschiedene Stoffe des Immunsystems.
Und genau da kommen wir HomöopathInnen ins Spiel.
Denn wir wissen, wie sich Stress, Erschöpfung, aber auch Überforderung, Ärger, Kummer usw. auf die Gesundheit auswirken können - und wie wir die Patientin da eventuell “rausholen” können.
Klartext:
Wenn der Haarausfall sehr stark ist und/oder zu lange anhält, obwohl die Ernährung und die Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen usw. gut ist, müssen andere also die physiologischen Ursachen vermutet werden. Und dann kann die Homöopathie helfen.
Welche homöopathischen Mittel stechen heraus?
Kalium carbonicum: Kali-c ist uns ja schon während Schwangerschaft und Geburt begegnet. Kali-c ist erschöpft, fühlt sich schwach, ist überängstlich, schreckhaft und es friert ständig. Das Haar von Kali-c ist häufig trocken und bricht leicht. Die Kopfhaut ist oft stark schuppig.
Warum taucht Kali-c während dieser Lebensphase einer Frau so oft auf? Vielleicht, weil Kali-c ein Familienmensch ist, der sich sehr um seine Familie sorgt und alles gut für sie regeln möchte - und sich in dieser speziellen Situation möglicherweise überfordert fühlt.
Lachesis: Lachesis ist eher ein Mittel für Haarausfall während der Schwangerschaft, was sehr ungewöhnlich ist, aber vorkommt. Ich erinnere mich allerdings zwei Fälle, bei dem Lachesis auch den vermehrten Haarausfall nach Geburt gestoppt hat. Wenn die Symptome passen, würde ich mich nicht nur auf einen Repertoriumseintrag verlassen!
Lycopodium: Ein Mittel, das ich ebenfalls schon häufiger mit Erfolg bei übermäßigem oder zu lang andauerndem Haarausfall nach Geburt verordnet habe.
Oft klagen die betroffenen Frauen nicht nur über Haarausfall, sondern auch darüber, dass sie seit der Niederkunft die ersten grauen Haare bei sich entdeckt haben - und manchmal sind es gar nicht so wenige. Die Begleitsymptome und Modalitäten von Lycopodium sind jeder HomöopathIn bekannt. Zu erwähnen vielleicht noch, dass das graue Haar nicht das einzige ist, was auf einen vorzeitigen Alterungsprozess hinweise: Häufig finden wir auch trockene Haut, die dem Alter der Patientin unangemessen faltig wirkt.
Natrium muriaticum: Bei Nat-m findet sich ein Kummer im Hintergrund. Oft sind diese Patientinnen introvertiert und verschlossen, und es kann schwierig sein, ihnen ihren Kummer zu entlocken - das kennen wir ja schon von Nat-m.
Körperliche Hinweise auf Nat-m: Es fallen auch andere Körperhaare aus, Achselhaar oder Schamhaar. Das Haar kann büschelweise ausfallen oder es bilden sich regelrechte Geheimratsecken.
Staphisagria: Manchmal ist die Ursache eines Kummers eine Verletzung, sei es auf der emotionalen Ebene oder auf der körperlichen. Und da Staph unser Hauptmittel bei “genitaler Verstümmelung” ist, müssen wir nach einer Geburt daran denken. Auch ein Dammschnitt oder ein Kaiserschnitt kann im homöopathischen Sinne als genitale Verstümmelung gesehen werden.
Was emotionale Verletzungen angeht, kann es natürlich vielerlei sein, von der bösen Bemerkung der Schwiegermutter (Achtung Klischee!!) darüber, dass es wieder kein Stammhalter geworden ist, bis zu unachtsamen oder respektlosen Äußerungen des Lebensgefährten.
Und nicht zu vernachlässigen auch das Tabuthema “Gewalt im Kreißsaal”, das sich nicht nur um körperliche Gewalt dreht.
Sepia: Wo Natrium ist, ist auch Sepia nicht weit …
Sepia ist - wie Kali-c - sehr erschöpft, müde und reizbar. Die beiden sind komplementär.
Sepia fühlt sich regelrecht ausgelaugt. Sie zieht sich am liebsten zurück und hat keine Lust auf Familie und Gesellschaft - und am allerwenigsten auf Sex (ist zwar ein Klischee, stimmt aber oft: keine Lust auf Sex seit einer Geburt).
Die sprichwörtliche Reizbarkeit von Sepia ist oft am frühen Abend besonders ausgeprägt. Wenn wir dann noch ein paar Bestätigungssymptome finden wie z.B. Verlangen nach sauren Speisen, dann ist es einen Versuch wert!
Sulphur: Sulphur sollte man nie vergessen. Ein antipsorisches Mittel, ein Mittel also, das die Reaktionsfähigkeit des Körpers anregt, wenn er durch die Psora schwach und reaktionsträge geworden ist.
Die Haare sind sulphurtypisch trocken, die Kopfhaut schuppig und juckend oder brennend, und das Haar wirkt leicht struppig (was durch die diversen auf dem Markt befindlichen Haarpflegeprodukte nicht immer leicht zu erkennen ist).
Außerdem sind noch zu erwähnen Calcium carbonicum, Carbo vegetabilis, Cantharis, Hepar sulphuris und Silicea (und bestimmt kommen noch einige mehr in Frage) 😉
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