Fremdkörper: Myristica vs. Silicea
“Myristica ist das Messer des Homöopathen!”
Hast Du das auch so gelernt in Deiner Grundausbildung? Und ging es da auch um die Austreibung von Fremdkörpern? Und hat es sich bestätigt, jedenfalls in dem Ausmaß, das so ein Statement vermuten lässt?
Bei uns nicht.
Absolut zuverlässig dagegen finde ich immer noch das gute alte Silicea, wenn es um die Austreibung von Fremdkörpern geht. Es sei denn, es sprechen spezifische Hinweise für ein anderes Mittel, z.B. für Myristica.
Austreibung von Fremdkörpern
Ich finde, Silicea ist für die Austreibung von Fremdkörpern das, was Arnica für Beschwerden durch Schlag, Sturz, Prellung ist: Es passt fast immer!
Egal ob das ein tiefsitzender Splitter im Finger ist, dem einfach nicht beizukommen ist, oder - extremes Beispiel:
Ein Patient von mir hatte sich eine sehr kurze und sehr dünne Nähnadel in die Fußsohle eingetreten. Er hatte außer einem kurzen Pieks zuerst gar nichts wahrgenommen und ist am nächsten Tag in Urlaub gefahren. Nach zwei Wochen kam er zurück. Die Stelle an der Fußsohle war markstückgroß gerötet und er hatte stechende Schmerzen beim Auftreten entwickelt - sonst nichts. Mittlerweile vermutete er einen Fremdkörper (er war Medizinstudent), wollte aber eine chirurgische Entfernung wenn möglich vermeiden. Eine Gabe Silicea C30 - und am nächsten Morgen ragte die Spitze der Nadel etwa einen Millimeter aus seiner Fußsohle heraus, und er konnte sie mit einer Pinzette rausziehen - ohne nachfolgende Entzündung oder sonstige Probleme.
Oder der Dackelmischling einer Patientin, den ich mal behandelt habe: Er hatte einen Knochen gefressen, der wohl gesplittert war, und nun steckte er irgendwie in der Speiseröhre fest, seit 3 Tagen!
Dem Tier ging es schlecht, es hustete und krächzte unaufhörlich. Die Tierärztin wollte operieren und ein Termin wurde für den nächsten Tag festgesetzt. Natürlich, was sonst, dachte ich.
Die Besitzerin wollte aber unbedingt einen Versuch ohne Operation wagen. Ich gab ihr Silicea C30, glaubte aber nicht an einen Erfolg.
Nächsten Mittag rief sie mich an: Die Spitze des Splitters hatte am Morgen aus dem Hals des Hundes ein paar Millimeter herausgestanden. Also durch die Haut, durch das Fell. Die Hundebesitzerin erklärte dem Hund, was Sache war, und der hielt dann auch ganz still, als sie den Knochensplitter, der mehrere Zentimeter lang war, vorsichtig herauszog. Es war keine weitere Behandlung nötig, was die Tierärztin bestätigte, und der Hund war wieder "mopsfidel"!
Solche Geschichten gibt es natürlich massenhaft über Silicea. Es ist nur immer am schönsten, sie selbst zu erleben, oder?
Aber was ist denn jetzt mit Myristica sebifera?
Ich glaube, das ist ein sehr gutes Mittel bei Panaritium und auch bei Entzündungen der Haut, des Zellgewebes und sogar der Knochen. Auch bei eitrigen Mittelohrentzündungen kann man es einsetzen und bei Ohrspeicheldrüsenentzündungen.
Es beschleunigt die Eiterung und die nachfolgende Abheilung.
Wo es auch Überschneidungen mit Silicea hat, ist die Behandlung von Fisteln.
Aber bei der Austreibung von Fremdkörpern bleibt Silicea für mich das erste Mittel der Wahl! 😊
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